Einführung

Was ist das Ziel dieser Website? Kurz gesagt, sie soll einen Überblick über die Lage der Welt und die einschlägigen Entwicklungstrends vermitteln. Es geht also um Fragen wie: Wie verläuft die Entwicklung der Weltbevölkerung? Oder: Wie ist die Armut auf der Welt verteilt? Wie entwickelt sich die Umweltsituation? Und so weiter.

Es geht also nicht um vertiefende Detailstudien, sondern es sollen möglichst viele Themen kurz beleuchtet werden. Vorausgesetzt, es liegen dafür die entsprechenden Daten vor. Als Datenbasis habe ich die CD-ROM des 2019 zum letzten Mal erschienenen Fischer Weltalmanachs zur Verfügung, sowie die online abrufbaren Tabellen des Human-Development Reports, der Weltbank, des Statistischen Bundesamts, von „AtlasBig“ (Landwirtschaftsdaten) und von Wikipedia.  

Als  Hauptwerkzeug setze ich die thematische Weltkarte ein. Diese Karten übersetzen die Daten in farbige Bilder. Dies geschieht elektronisch durch ein von mir selbst entwickeltes Programm.  Die Erstellung einer Karte dauert nur wenige Sekunden.

Warum ein eigenes Programm? Weil mich das vorliegende Angebot an Programmen zur Erstellung von Karten nicht überzeugt und weil die Anpassung der Karten an meinen Bedarf viel zu umständlich ist. Bis ich mich durch ein Handbuch gequält habe, habe ich es zehnmal selber programmiert. Außerdem habe ich in einem (vorläufig auf Eis gelegten) historischen Projekt (www.schwabenkrise.de) regionale Karten verwendet, die nicht digital verfügbar sind, deshalb musste ich mich ohnehin in die Kartenprogrammierung einarbeiten.

Das Kartenprogramm sowie zahlreiche andere Zusatzprogramme wurden mit Hilfe der Programmiersprache Excel-VBA entwickelt. Dabei waren mir einige auf You-tube angebotene Tutorials sehr hilfreich. Excel-VBA hat gegenüber anderen Programmiersprachen zwei enorme Vorteile. Zum einen kann man das ganze komplizierte Variablen-Management in die Tabellen verlagern. Zum anderen gibt es die Macro-Programmierung, bei der man Vorgänge einfach durchführt und aufzeichnen lässt, um dann den dabei eingesetzten Code zu studieren und an die eigenen Ziele anzupassen.

An dieser Stelle werden natürlich die Profi-Programmierer die Nase rümpfen. Entsprechende Kommentare sind im Netz zu Hauf zu finden. Dabei liegt aber ein Missverständnis vor. Excel-VBA ist für die Erstellung von Programmen für Kunden oder Mitarbeiter in der Tat gar nicht oder nur sehr bedingt geeignet, zum Erstellen von Programmen, die man selbst nutzt, ist es dagegen aus den schon erwähnten Gründen geradezu ideal. Ich konnte auch völlig darauf verzichten, mögliche Fehler der Nutzer abzufangen, da ich ja das Programm in- und auswendig kenne, und sollte tatsächlich ein Fehler auftreten, so führt mich excel-VBA automatisch an die richtige Stelle im Programm, um die Ursache zu entdecken.

Wie unterscheiden sich meine Karten von denen anderer Anbieter? Mir geht es nicht um die Effekthascherei, die man im Netz im Überfluss angeboten bekommt. Meine Karten soll man in Ruhe studieren können. Deshalb wechsle ich auch nicht ständig die Farben, sondern ich verwende eine einheitliche Farbskala von Blau nach Rot, mit klar erkennbaren Stufen und nicht die häufig verwendeten feinen Farbnuancen, die man eher erraten muss und häufig gar nicht wirklich erkennen kann (wie z.B. bei den Karten des Fischer Weltalmanachs).

Die Skalierung der Daten in den Karten kann durch frei wählbare, fixe oder flexible Schwellenwerte erfolgen. Standardmäßig verwende ich flexible Schwellen in Fünfer-Unterteilungen („Quintile“), die jedoch nicht gleich groß sind, sondern die durch einen kleinen Algorithmus an die jeweiligen Variablen angepasst werden. Dieser stellt sicher, dass das mittlere Quintil immer um den Mittelwert schwankt („oszilliert“).

Eine Bemerkung zur Genauigkeit der Weltkarte: Der Zweck der Karte ist, geographische Verteilungsmuster farblich darzustellen. Es geht also nicht um Navigation oder Landvermessung oder was auch immer. Die Karten müssen also weder winkel- noch flächentreu sein. Deshalb habe ich die Weltkarte vereinfacht, und zwar erheblich: Viele Inseln (Comoren, Seychellen) und kleine Staaten (Liechtenstein, Vatikanstaat) sind einfach weggelassen. Sollte ich jemals politische Grenzkonflikte darstellen wollen, dann würde ich natürlich eine andere Karte verwenden.

Viele Hersteller von thematischen Karten vereinfachen ihre Karten noch viel stärker, indem sie die komplizierten Grenzlinien durch einfache Strichzeichnungen (Vielecke, „Polygone“) ersetzen. Auch ich stand deshalb vor der Frage: Polygone oder Freihandzeichnungen?

Obwohl der Aufwand größer ist, habe ich mich für Freihandzeichnungen entschieden, weil ich den leichteren Wiedererkennungswert der Staaten doch für wichtig halte, wodurch auch eine Beschriftung entfallen kann. Für mich selber habe ich ein Programm zum Auffinden und Identifizierung der Staaten geschrieben, dieses ins Internet zu stellen, wäre aber zu aufwendig. Deshalb empfehle ich, eine Weltkarte, die ja im Netz zu Hauf zu finden sind, hochzuladen und so abzuspeichern (z.B. im Desktop), dass sie bei Bedarf schnell greifbar ist.

Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass die digitale Kartografie erst am Anfang steht. Was man bislang im Netz findet sind statische Einzelkarten, dabei lebt aber die geographische Analyse vom Kartenvergleich. Die von mir entwickelte Software enthält deshalb auch die erforderlichen Tools.  Auf diese Thematik, die mich außerordentlich interessiert, werde ich bei Gelegenheit ausführlich zu sprechen kommen.